Die Uhr tickt: In den nächsten zwei Jahren stehen in Deutschland mehr als 200.000 Unternehmensübergaben an. Zwei Drittel der Firmen haben noch keinen klaren Plan und riskieren damit, dass jahrelange Arbeit, Mitarbeiterbindung und Kundenbeziehungen aufs Spiel gesetzt werden.
Wenn du zu denen gehörst, die ihre Unternehmensnachfolge im Mittelstand planen wollen, bist du hier richtig.
In diesem Artikel bekommst du nicht nur die wichtigsten Zahlen und Fakten, sondern auch 5 konkrete Schritte, mit denen du deine Übergabe strategisch und emotional absichern kannst.
Die aktuelle Analyse von KfW Research ist ein Weckruf:
231.000 mittelständische Unternehmen planen bis Ende 2025, ihren Betrieb einzustellen 67.500 mehr als im Vorjahr.
215.000 Betriebe wollen eine Nachfolge einleiten, doch nur rund die Hälfte hat überhaupt einen ausgereiften Plan.
Bis 2027 stehen 626.000 Unternehmen vor einer Übergabe im Schnitt etwa 125.000 pro Jahr.
Das IfM Bonn schätzt für 2022–2026 rund 190.000 Übergaben viele davon unter enormem Zeitdruck.
Diese Zahlen zeigen: Die Unternehmensnachfolge im Mittelstand ist kein Randthema. Sie ist eine strukturelle Herausforderung für die deutsche Wirtschaft.
Wer zu lange wartet, verliert nicht nur Zeit, sondern oft auch den Wert seines Lebenswerks.
Die drei größten Risiken:
Wertverlust: Ohne klaren Plan schmilzt der Unternehmenswert durch Kundenabwanderung, fehlende Investitionen oder unklare Nachfolger.
Talentrift: Schlüsselkräfte suchen sich neue Perspektiven, wenn Zukunft und Führung unklar sind.
Regionale Folgen: Arbeitsplatzverluste, weniger Innovationskraft und sinkende Steuereinnahmen schwächen ganze Regionen.
Praxisbeispiel:
Ein Maschinenbauunternehmen mit 80 Mitarbeitenden wollte „noch ein, zwei Jahre warten“. Als dann plötzlich der Geschäftsführer krankheitsbedingt ausfiel, sprang der Notverkauf zu einem Bruchteil des Werts ein Käufer aus dem Ausland, keine Standortgarantie. 60 % der Belegschaft war nach 18 Monaten weg.
In meiner Arbeit mit mittelständischen Geschäftsführern begegnen mir vier Hauptgründe:
Zu spät begonnen
Viele starten erst, wenn die Übergabe „in greifbarer Nähe“ ist, dann bleibt kaum Zeit für Verhandlungen oder eine geordnete Einarbeitung.
Komplexität unterschätzt
Rechtliche, steuerliche und finanzielle Fragen sind verzahnt ohne Koordination verzetteln sich Projekte.
Emotionale Hürden
Loslassen fällt schwer besonders, wenn das Unternehmen über Jahrzehnte Teil der eigenen Identität geworden ist.
Kontrollbedürfnis
Manche Inhaber wollen jeden Schritt selbst entscheiden. Das hemmt die neue Führung und verlängert die Übergabe.
Fünf Jahre vor dem geplanten Rückzug ist ideal. Das gibt Zeit für:
strategische Planung
die Suche und Auswahl des Nachfolgers
rechtliche und steuerliche Optimierung
schrittweises Übertragen von Verantwortung
Alles darunter bedeutet Stress und oft einen geringeren Verkaufspreis.
Eine erfolgreiche Übergabe läuft in fünf Phasen:
Bestandsaufnahme: Unternehmenswert, Marktstellung, Teamstruktur.
Strategie: interner oder externer Nachfolger? Teilverkauf oder Komplettübergabe?
Konzept: Finanzierung, Steuerstruktur, rechtliche Anpassungen.
Umsetzung: Vertragsgestaltung, Kommunikation, operative Übergabe.
Begleitung: Mentoring, Beziehungsmanagement, Abschluss.
Ein neutraler Blick von außen ist Gold wert:
erkennt blinde Flecken
moderiert Konflikte
bringt Erfahrung aus anderen Übergaben ein
Das beschleunigt den Prozess und erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit.
Ob Familienmitglied oder externer Manager: Nachfolger führen oft anders.
Zuhören, bevor man bewertet
Gestaltungsspielraum geben
klare Spielregeln vereinbaren
So entsteht Vertrauen und Motivation, das Unternehmen weiterzuentwickeln.
nexxt-change.org: bundesweite Plattform für Unternehmensnachfolge
IHK-Nachfolgebörsen: regional gut vernetzt
Spezialisierte Berater & Coaches: bringen Struktur und Tempo
Eine Nachfolge ist auch emotionale Arbeit.
Mitarbeiter wollen Sicherheit.
Kunden wollen Kontinuität.
Familienmitglieder wollen Klarheit.
Eine klare, frühzeitige Kommunikation verhindert Gerüchte und Widerstand.
Habe ich einen Starttermin für den Planungsprozess gesetzt?
Gibt es ein klares Nachfolgerprofil?
Wurde der Unternehmenswert ermittelt?
Sind alle Kernprozesse dokumentiert?
Steht ein verbindlicher Übergabeplan?
Die Unternehmensnachfolge im Mittelstand planen ist nicht nur betriebswirtschaftlich relevant. Sie entscheidet auch über:
den Erhalt von Arbeitsplätzen
die Innovationskraft ganzer Branchen
die Attraktivität von Regionen
Jede gelungene Übergabe ist ein Beitrag zur Stabilität der deutschen Wirtschaft.
Wenn Du in den nächsten Jahren über Deinen Ausstieg nachdenkst, ist jetzt der Moment, zu handeln.
Ein erstes kostenloses Strategiegespräch kann:
Klarheit bringen
Prioritäten ordnen
realistische Handlungsoptionen aufzeigen
Denn: Aufgeben ist keine Pflicht.
Wer über Jahre aufgebaut hat, sollte die Zukunft aktiv gestalten.
Die Unternehmensnachfolge im Mittelstand planen heißt: strategisch denken, menschlich handeln und früh beginnen.
Jede Verzögerung kostet Optionen und im schlimmsten Fall den Fortbestand deines Unternehmens.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den ersten Schritt zu machen.
Ein Gedanke, eine Idee oder ein Aha-Moment, direkt aus der Praxis.